Pottwale (Physeter macrocephalus) sind die größten Zahnwale der Welt. Sie sind in allen Weltmeeren anzutreffen. Die Bullen werden bis zu 18 Meter lang, Weibchen erreichen nur 12 Meter Länge. Da die sanften Riesen mit der eckigen Stirn kaum natürliche Feinde haben, vermehren sie sich nur langsam. Die Weibchen bringen meist nur alle vier bis sechs Jahre ein Kalb zur Welt. Pottwale fressen bevorzugt Tintenfische, darunter auch Riesenkalmare, die sie in großen Tiefen aufspüren. Daneben fand man in Pottwalmägen auch Haie, Rochen und andere in der Tiefe lebende Fische. Pottwale können vermutlich bis 3.000 Meter tief tauchen und über zwei Stunden unter Wasser bleiben. Im Normalfall gehen die Lungenatmer selten tiefer als 1.000 Meter und bleiben nicht länger als 30 bis 45 Minuten unter Wasser.
Durch den Walfang sind die Pottwal-Bestände in allen Meeren stark geschrumpft. Noch in den 60er Jahren lag die Abschussrate bei 25.000 Tieren jährlich. Von dieser Bejagung haben sich die Pottwale seit dem Ende der Jagd 1982 nicht wieder erholt. Von einem geschätzten Anfangsbestand von 1,1 Millionen Tieren ist weltweit ein Restbestand von ca. 360.000 Tieren übrig geblieben.
Vor Europa kommen Pottwale vor allem in drei Regionen vor: bei den Azoren, der Insel Madeira und rund um die Kanarischen Inseln. Hier halten sich überwiegend Weibchen mit Jungtieren auf. Bullen im Alter von 18 bis 21 Jahren verlassen das Gebiet Richtung Norden. Vor Nord-Norwegen trifft man ausschließlich auf männliche Pottwale, die hier die Sommermonate verbringen. Dort hat sich rund um das Wale-Beobachten, das sogenannte „Whale watching“, ein eigener Tourismus-Zweig gebildet, der ertragreicher ist, als die Waljagd der Jahrzehnte zuvor.